1 x 1 der Gewürze
Gewürzlexikon - Bohnenkraut
Bohnenkraut ist ein echter Gewürz-Klassiker, der im Gewürzschrank auf keinen Fall fehlen darf. Besonders gut harmoniert das kräftige Aroma des Küchenkrauts mit deftigen und fettigen Speisen.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief Bohnenkraut
Woher kommt Bohnenkraut?
Die Geschichte von Bohnenkraut
Mit welchen anderen Gewürzen kann ich Bohnenkraut gut kombinieren?
Bohnenkraut in der Küche integrieren
Hab ich Bohnenkraut schon mal in einem Gericht gegessen, ohne es zu wissen?
In welcher Form wird Bohnenkraut normalerweise verkauft?
Bohnenkraut dosieren
Gewürz Alternativen zu Bohnenkraut
Gewürzmischungen mit Bohnenkraut
Steckbrief Bohnenkraut
- Name(n): Bohnenkraut, Winterbohenkraut, Saturei, Pfefferkraut
- Wissenschaftlicher Name: Satureja spec.
- Botanische Einordnung: Lippenblüter
- Anbaugebiete: östliches Mittelmeergebiet, Südeuropa (in einigen Teilen Deutschlands, Österreich, Tirol), Balkanländer, westliches Asien, Indien
- Geschmack: kräftig, intensiv, herb
Woher kommt Bohnenkraut?
Bohnenkraut mit seinen schmalen, dunkelgrünen Blättern und den zartlilafarbenen, zweilippigen Blüten gehört zur Familie der Lippenblütler und wird max. 50 cm hoch.
Es gibt unterschiedliche Bohnenkräuter, die natürlich unterschiedliche Herkunfts- und Verbreitungsgebiete haben. Das Sommerbohnenkraut (auch Gartenbohnenkraut) stammt zum Beispiel aus dem östlichen Mittelmeergebiet. Das Winterbohnenkraut (auch Bergbohnenkraut) kommt aus Südeuropa. Beide Bohnenkrautarten werden lange kultiviert und transportiert.
Deswegen findet man sie heute verwildert in den Mittelmeer- und Balkanländern und auch in einigen Teilen Deutschlands und Tirols sowie in Österreich, Asien und Indien.
Häufig wachsen sie an Bahndämmen, auf Äckern und auf kargen Böden. Bohnenkräuter mögen es vollsonnig bis sonnig und trockene, eher sandige und nährstoffarme Böden. Der Boden sollte am besten kalkhaltig und durch wasserdurchlässig sein.
Die Geschichte von Bohnenkraut
Ursprünglich brachten römische Legionen das Bohnenkraut an den Limes mit und kultivierten es dort. Die Pflanze verwilderte und wurde so auch in Mitteleuropa heimisch.
Seit dem 9. und 10. Jhd. wurde vor allem das Sommerbohnenkraut von Mönchen eingeschleppt und in Klöstergärten angebaut.
Kaiser Karl der Große erließ eine Landgüterverordnung, die auch den Anbau von Kräutern regelte. Darin erwähnt wird auch das Bohnenkraut. Eine ähnliche Geschichte dazu hat übrigens auch der Kümmel, falls es Dich interessiert.
Gewürzmischungen mit Bohnenkraut
Mit welchen anderen Gewürzen kann ich Bohnenkraut gut kombinieren?
- Petersilie
- Rosmarin
- Thymian
- Lavendel
- Oregano
- Lorbeerblätter
- Salbei
- getrockneter Koriander
- Basilikum
- Estragon
- Dill
- Safran
Bohnenkraut in der Küche integrieren
Das Bohnenkraut schmeckt kräftig, scharf-würzig und leicht pfeffrig (deshalb auch „Pfefferkraut“). Seine Geschmacksnoten ähneln denen von Thymian und entfernt denen von Oregano und Minze.
Geschmacklich unterscheiden sich das Sommerbohnenkraut und das Winterbohnenkraut nicht unbedingt. Das einjährige Sommerbohnenkraut ist bloß etwas feiner und intensiver. Das mehrjährige Winterbohnenkraut hingegen hat ein herberes, schärferes Aroma.
Bohnenkraut ist ein absoluter Klassiker im Gewürzregal. Du kannst das Kraut frisch oder getrocknet verwenden. Im Vergleich zu anderen
Kräutern ist Bohnenkraut nämlich auch getrocknet sehr aromatisch und hat bei top Qualität sogar ein noch intensiveres Aroma.
Dafür kannst Du Bohnenkraut als Gewürz in Deiner Küche sehr gut verwenden:
- Bohnen und andere Hülsenfrüchtler
- Saucen und Marinaden
- Suppen und Eintöpfe
- Gewürz- und Kräutermischungen
- Fischgerichte und Meeresfrüchte
- Fleischgerichte wie Hühnchen und Wildgerichte wie Lammfleisch
- Frischkäse oder Quark-/Buttergerichte
- Pastagerichte
- Kartoffel- und Kohlgerichte
- Pilzgerichte
- Einlegen von Salz- und Essiggurken
Für Rohkost und Salate solltest Du frische Blätter fein hacken und in die Vinaigrette mischen. Sonst kommt der pfeffrige Geschmack zu stark heraus.
Bohnenkraut hat ein ziemlich kräftiges Aroma. Deswegen solltest Du es als Gewürz sehr sparsam einsetzen. Und anders als bei einigen anderen Gewürzen und Kräutern musst Du beim Bohnenkraut nicht bis zum Ende warten, bevor Du es hinzugibst. Beim Mitkochen verteilen sich die Aromen erst recht richtig gut!
Egal ob frisch, getrocknet, gerebelt oder gemahlen – Bohnenkraut kannst Du immer bedenkenlos mitkochen. Bei deftigen Eintöpfen gibst Du am besten jeweils einen frischen oder getrockneten Zweig hinzu. Aber nicht vergessen: Vor dem Essen solltest Du ihn wieder entfernen.
Wenn Du Dir allerdings nicht sicher bist, wie viel und wie lange Du Bohnenkraut mitkochen solltest, dann kannst Du das Bohnenkraut auch erst vor Ende der Garzeit hinzugeben. Danach würzt Du einfach nach, wenn Du es kräftiger möchtest.
Getrocknetes Bohnenkraut ist genauso aromatisch wie frisches. Deshalb musst Du hier keinesfalls mehr verwenden als bei der frischen Variante.
Hab ich Bohnenkraut schon mal in einem Gericht gegessen, ohne es zu wissen?
Na aber hallo! Hast du schon einmal eine richtig cremige Bohnensuppe mit Kartoffeln gegessen und Dir gedacht: „Krass! Wie stimmig, würzig und intensiv! Mehr davon!“ Ja, schuldig ist das Bohnenkraut, da sind wir uns ganz sicher!
Du hast vielleicht auch schon mit Kräutern der Provence gewürzt und gekocht. Aufgepasst! Das Bohnenkraut gehört zu den „Fines Herbes“. Und wenn sich Bohnenkraut, Thymian, Rosmarin, Oregano & Co. vereinen, entsteht die Crème de la Crème der mediterranen Kräuter!
Bohnenkraut wird zum Beispiel auch super gerne bei Garnelen, Pangasius, Barsch oder Zander eingesetzt. Gnocchi verleiht es auch nochmal einen sehr intensiven, aber besonderen Geschmack.
Und ganz klassisch: Du findest Bohnenkraut auch im Bohnensalat oder Bohnengemüse sowie in Kombination mit Erbsen und Linsen.
In welcher Form wird Bohnenkraut normalerweise verkauft?
Frisches Bohnenkraut kannst Du oftmals in Töpfen in den meisten Gartencentern und Baumärkten kaufen. Wenn Du Glück hast, findest Du es auch mal in Supermärkten. Wenn Du das ganze Jahr über Bohnenkraut haben möchtest, kauf am besten das mehrjährige Winterbohnenkraut. Im Gegensatz dazu hält sich das Sommerbohnenkraut nur eine Saison. Im Herbst ist dann Schicht im Schacht. Dieses wird in der Küche aber am häufigsten verwendet.
Viele Kräuterläden oder Onlineshops bieten auch getrocknetes Bohnenkraut an. Das Aroma des Bohnenkrauts lässt sich nämlich gut konservieren. Du musst Dir hier also keine Sorgen machen, dass getrocknetes nicht so aromatisch wie frisches sein könnte. Du solltest aber darauf achten, dass die Kräuter aromaversiegelt verpackt sind.
Alternativ kannst du auch gerebeltes oder gemahlenes Bohnenkraut kaufen.
Bohnenkraut dosieren
Bohnenkraut passt einfach fantastisch zu fetten und deftigen Gerichten. Aber selbst bei geschmacksintensiven Mahlzeiten solltest Du aufpassen: Bohnenkraut hat einen kräftigen Eigengeschmack und zu viel davon kann das Gericht schnell zu sehr danach schmecken lassen.
Als Würzregel bei Bohnenkraut gilt: Ein Viertel Teelöffel pro Person sollte genügen. Oder 2 Zweige bei einem Gericht für 4 Personen.
Gewürz Alternative zu Bohnenkraut
Rezeptideen mit Bohnenkraut
Wir geben Dir noch ein paar praktische Rezepte an die Hand, zu denen Bohnenkraut super passt:
Unter unseren Rezepten findest Du noch viele weitere Möglichkeiten, wie Du unsere Gewürzmischungen am besten einsetzen kannst. Dabei kannst Du natürlich immer kreativ werden und die Gewürzmischungen durchmischen. Genau so, wie’s Dir am besten schmeckt!
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- Antifungal activity of Satureja hortensis alcoholic extract against Aspergillus and Candida species Diba, K. et al. 2013