Ernährung
Military-Diät: Fragwürdiger Trend oder Diät-Wunder?
Ein hohes Kaloriendefizit und ein gewöhnungsbedürftiger Ernährungsplan sind zwei Kernmerkmale der Military-Diät. Das Ergebnis soll ein Gewichtsverlust von bis zu fünf Kilogramm die Woche sein. Funktioniert das wirklich – und viel wichtiger: Ist diese Diät sinnvoll?
Was genau ist die Military-Diät?
Obwohl der genaue Ursprung der Military- bzw. Militär-Diät unklar ist, wird gerne die Geschichte erzählt, dass sie für US-Soldaten erfunden wurde, um sie innerhalb kürzester Zeit fit (und vor allem leichter) zu machen.
Was in jedem Fall militärisch ist: der strenge Ablaufplan. Die ersten drei Tage darfst Du nur rund 1.000 Kalorien zu Dir nehmen, die folgenden vier Tage rund 1.400 bis 1.500 Kalorien – Männern sind täglich jeweils rund 100 Kalorien mehr erlaubt. Das Ergebnis soll ein Gewichtsverlust von bis zu fünf Kilogramm sein. Willst Du mehr abnehmen, hängst Du einfach beliebig viele Wochen nach dem gleichen Schema dran. So die Theorie. Da das Kaloriendefizit relativ hoch ist, solltest Du in dieser Zeit keinen Sport treiben – höchstens Spaziergänge werden empfohlen.
Ernährungsplan für die Military-Diät
Mit der Vorgabe der Kalorienzufuhr ist es aber noch nicht genug – die ersten drei Tage gibt es auch einen strikten Ernährungsplan, der für viele ziemlich gewöhnungsbedürftig sein dürfte und ungefähr so aussieht:
Tag 1
Morgends |
Mittags |
Abends |
1 Tasse Kaffee oder Tee, 1 Scheibe Vollkorntoast mit Erdnussbutter, ½ Grapefruit |
1 Tasse Kaffee oder Tee, ½ Dose Thunfisch, 1 Scheibe Vollkorntoast | Je 100 Gramm grüne Bohnen und Fleisch, ½ Banane, 1 kleiner Apfel, 1 Kugel Vanilleeis |
Tag 2
Morgends | Mittags | Abends |
1 Scheibe Vollkorntoast, 1 Ei, ½ Banane | 1 Schälchen Hüttenkäse, 5 Salzcracker, 1 hartgekochtes Ei | 2 Hot-Dog-Würstchen, 100 Gramm Brokkoli, 50 Gramm Möhren, ½ Banane, 1 Kugel Vanilleeis |
Tag 3
Morgends | Mittags | Abends |
1 Scheibe Käse, 1 kleiner Apfel, 5 Salzkracker | 1 hartgekochtes Ei, 1 Scheibe Vollkorntoast | 1 Dose Thunfisch, ½ Banane, 1 Kugel Vanilleeis |
Ernährst Du dich vegetarisch oder vegan, lässt sich der Plan anpassen, indem tierische Produkte zum Beispiel durch Hummus, Avocado, Bohnen und teilweise Ersatzprodukte ersetzt werden.
Nach den drei Tagen darfst Du nahezu alles essen, solange es innerhalb der Kaloriengrenze bleibt. Auf Zucker, Säfte und Alkohol solltest Du jedoch möglichst die ganze Zeit verzichten und dich auf drei Mahlzeiten am Tag beschränken. Neben dem Kaloriendefizit soll so auch der Blutzuckerspiegel niedrig bzw. stabil gehalten werden, so dass Heißhunger reduziert wird, der Stoffwechsel in den Pausen aber in Schwung kommt.
Wie sinnvoll ist die Military-Diät?
Selbst wenn Dich die Begriffe Hot-Dog-Würstchen, Vanilleeis und Erdnuss im Zusammenhang mit einer Diät begeistern, gibt es eigentlich nichts, was dafür spricht, Dir die Military-Diät zu empfehlen. Ganz im Gegenteil:
Zwar wirst Du innerhalb der einen oder mehreren Wochen Gewicht verlieren, allerdings wahrscheinlich keine fünf Kilogramm. Und auch kaum Fett, sondern vor allem Wasser und Muskeln. Letzteres, weil in Notzeiten wie sie Deinem Körper vor allem in den ersten Tagen der Crash-Diät suggeriert werden, der Körper zuerst alles abbaut, was unnötig viel Energie zieht – und dazu gehören auch die Muskeln. Beginnst Du nach der Diät wieder normal zu essen, sind die mühsam verlorenen Kilos oft schnell wieder drauf, plus einiger extra Kilos.
Auf (eigentlich empfehlenswerten) regelmäßigen Sport sollst Du während der Military-Diät verzichten – und musst Du wahrscheinlich auch, da Du kaum genug Energie haben wirst, Dich müde und schlapp fühlst. Hinzukommt, dass es keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit der Lebensmittelzusammensetzung der ersten drei Tage gibt und viele davon auch nicht besonders vollwertig sind – beispielsweise das Eis oder die Würstchen.
Nachteile der Military-Diät zusammengefasst
Alternativen zur Military-Diät
Die Militär-Diät gehört zu den sogenannten Crash-Diäten, die eigentlich immer nur einen sehr kurzen Erfolg zeigen und auf einseitige Ernährung bzw. extreme Einschränkungen setzen. Und alles Einseitige und/oder Extreme ist meist nicht gesund. Viel sinnvoller ist es, Deine Ernährung und Deinen Lebensstil langfristig umzustellen. So verlierst Du mit etwas Geduld dauerhaft Gewicht und fühlst Dich wahrscheinlich ausgeglichener und energiegeladener. In unserem Blog im Themenbereich „Ernährung“ stellen wir Dir unterschiedliche Ernährungsformen vor und werfen auch einen kritischen Blick auf mögliche Risiken von Stoffwechseldiäten, Intervallfasten und Co.
Tipp: Eine abwechslungsreiche Ernährung macht am meisten Spaß, wenn Du möglichst viel selbst kochst. Rezeptideen und Kochtipps findest Du als einzelne Artikel bei uns. Oder Du meldest Dich für unsere kostenlose Koch Academy an – in kurzen Videos erklären wir Dir alles was Du wissen musst, um Deine Kochkarriere zu starten.