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Local Exotics: Exoten aus regionalem Anbau
Den fantastischen Geschmack von Fleisch, Gemüse und Co. aus fernen Ländern genießen und gleichzeitig auf regionale Frische setzen: Klingt paradox, ist dank dem neuen Trend „Local Exotics“ aber immer häufiger möglich. Wir verraten Dir, was sich hinter dem Trend verbirgt und welche Lebensmittel (schon) mit dabei sind.
Die Entstehung von Local Exotics
Auch wenn es keiner mehr hören kann: Wir müssen über Corona und die daraus resultierenden Einschränkungen sprechen. Wir meinen konkret die für lange Zeit geschlossenen Restaurants, abgesagte Reisen und das bis heute mal mehr mal weniger anhaltende Gefühl, dass andere Menschen (in Restaurants) einfach viel zu nah dran sind.
Also bestellten und bestellen wir Lebensmittel über Online-Lieferdienste nach Hause, zaubern ganze Menüs aus Kochboxen und versuchen uns damit die Exotik asiatischer, italienischer, griechischer, … Restaurants in die eigenen vier Wände zu holen. Dass dabei vieles auf unserem Teller – von Fleisch über Fisch, Gemüse und Obst – lange Wege gereist ist und nicht besonders nachhaltig produziert wurde, ist zwar auch im Restaurant so. Gerade beim Einkauf für und Kochen im eigenen Zuhause ist Regionalität und Saisonalität aber schon lange ein wichtiges (und richtiges) Thema.
Wie also den Wunsch nach Exotik, dem Geschmack nach Urlaub und Meer gerecht werden und gleichzeitig nicht unsere guten Nachhaltigkeitsvorsätze über den Haufen werfen? Local Exotics findet (zumindest in Teilen) eine Antwort auf das Dilemma.
Local Exotics: Exotisches aus der Nachbarschaft
Immer mehr innovative Startups und vor allem Landwirte beschäftigen sich nämlich mit der Frage, wie sie exotisches Gemüse und Co. direkt vor unserer Haustür anbauen und so Lieferwege drastisch verkürzen können. Vor allem die Österreicher sind aktuell besonders weit vorne, wie die folgenden fünf Beispiele für Local Exotics beweisen.
Fünf Local Exotics für Deine nächste Koch-Session
Gemüse vom LGV Frischgemüse: Die österreichische Genossenschaft wird von über 110 Gärtnerbetrieben beliefert, die im Wiener Umland und Niederösterreich neben klassisch deutschem Gemüse auch Pak Choi, Ingwer, Süßkartoffeln und Stachelgurken Kiwano anbauen – allesamt Gemüse, das normalerweise nicht in unseren Breitengeraden angebaut wird.
Quinoa: Das glutenfreie Scheingetreide kommt eigentlich hauptsächlich aus den Anden (Peru, Bolivien und Ecuador) – seit einiger Zeit wird Quinoa aber auch im Rheinland angebaut. Über 60 Landwirte produzieren immerhin 7.000 Tonnen deutsches Quinoa im Jahr.
Kobe Rindfleisch: Damit das Fleisch seinen Namen tragen darf, werden dafür eigentlich ausschließlich Tiere aus der japanischen Region Kobe geschlachtet, die vorab besonders gepflegt und gehegt wurden. Es gilt als das teuerste Fleisch der Welt und weist einen einzigartigen Geschmack auf. In Österreich gibt es allerdings einen Landwirt, der mit reinrassigen Tieren aus Japan züchtet und das Fleisch ebenfalls als Kobe Rind (Austria) verkaufen darf.
Reis: Der sogenannte ÖsterReis wird in Österreich im Trockenreisanbau kultiviert und weist damit nicht nur kürzere Lieferwege, sondern auch einen deutlich niedrigeren Wasserverbrauch beim Anbau auf.
Wasabi: Der japanische Meerrettich gehört zu den teuersten Lebensmitteln der Welt. Das österreichische Unternehmen PhytonIQ züchtet Wasabi seit einigen Jahren in Indoor-Farmen. Dabei hängen die Wurzeln der Pflanzen in einer Nährstofflösung und verbrauchen weder viele Ressourcen noch Platz. Auch der Lieferweg zu uns ist natürlich deutlich kürzer, als wenn der Wasabi extra aus Japan kommen würde.
Mit diesen fünf Beispielen ist die Liste der Local Exotics natürlich noch nicht komplett. Auch Fisch, Backwaren, Feigen, Melonen und Zitronen werden mittlerweile lokal angebaut bzw. gezüchtet und hergestellt. Vielleicht achtest Du ab Deinem nächsten Einkauf mehr darauf, woher Deine Lebensmittel kommen und entdeckst ja noch den ein oder andern neuen lokalen Exoten?!
Regional, saisonal, lecker
Es muss natürlich auch nicht immer exotisch sein – in unserer deutschen Küche gibt schließlich so viele leckere Gerichte mit saisonalen Lebensmitteln. Wann welches Obst und Gemüse bei uns Saison hat, kannst Du in unserem kostenlosen Saisonkalender nachschauen – Rezepttipps für’s ganze Jahr findest Du natürlich auch bei uns.
Hast Du nach dem Kochen noch frisches Gemüse über, empfehlen wir Dir übrigens das Fermentieren auszuprobieren – dabei legst Du Gemüse so ein, dass es lange haltbar und extra würzig wird. Reste einfrieren geht oftmals natürlich auch.
Du willst Dich nicht nur nachhaltiger, sondern auch ausgewogener ernähren? Dann schau mal in unsere Ernährungs-Ratgeber, zum Beispiel zum Thema Clean-Eating oder die Sirtuin-Ernährung.