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Wissenswertes über Rhabarber
Rhabarber ist für viele der Inbegriff des Frühlings. Mit seinem süß-säuerlichen Geschmack sorgt er nach den langen Wintermonaten für ordentlich Erfrischung auf dem Teller. Ob Rhabarberkuchen, Rhabarbertarte, Rhabarberkompott, Rhabarbermarmelade oder ähnliches - Für uns gehört Rhabarber auf jeden Fall auf den Frühjahrsspeiseplan.
In diesem Artikel haben wir Dir alles Wissenswerte zum Thema zusammengefasst, verraten Dir hilfreiche Tipps zur richtigen Zubereitung sowie leckere Rezepte mit Rhabarber.
Rhabarber: Obst oder Gemüse?
Rheum rhabarbarum? Was zunächst wie ein fieser Zungenbrecher klingt, ist eigentlich der botanische Begriff für den Rhabarber, der ebenfalls Krauser Rhabarber oder Gemüse-Rhabarber genannt wird. Aber aufgepasst: Auch wenn der Rhabarber im Supermarkt gerne von diversen Obstsorten umgeben ist und ähnlich wie diese verarbeitet wird, trügt der Anschein, dass er zum Obst zählt. Botanisch gesehen ist Rhabarber nämlich ein Gemüse.
Rhabarber stammt ursprünglich aus dem ostasiatischen Raum, wo er weniger für den Genuss, sondern viel mehr für Heilzwecke eingesetzt wurde. Hierzulande ist der Rhabarber erst seit etwa 160 Jahren bekannt und gewinnt zunehmend an Bedeutung, sodass er mittlerweile auch weitläufig industriell angebaut wird.
Rhabarber ernten
Die Haupterntezeit des Rhabarbers ist von April bis Juni, wobei auch schon ab Dezember Rhabarber aus dem Treibhaus gekauft werden kann. Traditionell beendet ist die Saison am Johannistag, dem 24. Juni, aus zwei guten Gründen: Zum einen, um der Pflanze ausreichend Regenerationszeit vor der nächsten Ernte zu gewähren und zum anderen aufgrund des mit der Zeit steigenden Oxalsäuregehalts. Hierbei handelt es sich um eine Säure, die in hoher Dosierung zu Vergiftungserscheinungen führen kann. Aber keine Sorge: Das bedeutet nicht, dass der Verzehr grundsätzlich gefährlich ist. Bei Rhabarber, der innerhalb der Saison geerntet und richtig zubereitet wird, ist der Genuss unbedenklich.
Da die Rhabarberpflanze ziemlich pflegeleicht und vor allem anspruchslos ist, kannst Du sie ganz einfach selbst im eigenen Garten anpflanzen. Sie verlangt lediglich einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem Boden, an dem sie ausreichend Platz hat, um sich auszubreiten. Dort kann die Pflanze dann bis zu acht Jahre lang bleiben, während sich ihr Ertrag von Jahr zu Jahr steigert.
Du möchtest mehr über eigenen Anbau im Garten, Balkon oder auch auf Deiner Fensterbank erfahren? Dann schau doch mal vorbei bei unserem Artikel DIY: Kräuter selbst anbauen.
Rhabarber kaufen
Selbstverständlich kannst Du Rhabarber auch im Supermarkt oder beim Gemüsehändler Deines Vertrauens kaufen. Je nach Vorhaben, Rezept aber auch persönlichem Geschmacksempfinden solltest Du Dich im Voraus für eine Rhabarbersorte entscheiden. Die Sorten unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich voneinander.
Rotstieliger und rotfleischiger Rhabarber:
Diese Sorte ist besonders mild und süß und eignet sich deshalb sehr gut, um daraus Rhabarberkompott, Rhabarbersirup, Rhabarbersaft oder feine Desserts mit Rhabarber herzustellen.
Rotstieliger und grünfleischiger Rhabarber:
Mit seiner leicht säuerlichen Note bietet der rotstielige, grünfleischige Rhabarber einen frischen Kontrast als Kuchenbelag. Besonders lecker schmeckt er in der Kombination mit Erdbeeren, die seine Säure etwas abmildern.
Grünstieliger und grünfleischiger Rhabarber:
Der grünstielige Rhabarber weist einen deutlich herberen, säuerlicheren Geschmack auf. Daher wird er gerne herzhaft als Gemüsebeilage zubereitet und passt somit perfekt zu pikanten Gerichten wie Geflügel, Fisch oder Fleisch.
Grundsätzlich kannst Du Dir die grobe Faustregel merken: Je grüner die Stangen, desto saurer; je rötlicher, desto süßer. Beim Kauf von Rhabarber solltest Du außerdem darauf achten, dass die Blätter noch saftig und die Stangen fest und glänzend aussehen. Wenn das zutrifft, hat der Rhabarber den Qualitätscheck bestanden und Du kannst beherzt zugreifen.
Rhabarber schälen
Um die große Frage vorab zu klären: Rhabarber muss nicht grundsätzlich geschält werden. Gerade junge, dünne und ganz zarte Rhabarberstangen, die fast keine Fasern besitzen, können auch ungeschält verarbeitet werden. Mit zunehmendem Alter wird die Haut des Rhabarbers jedoch etwas fester und faseriger, was beim Verzehr als störend erachtet werden kann. Auch ist hier der Oxalsäuregehalt etwas höher. In den meisten Fällen ist es daher sinnvoll, die Haut vorher zu entfernen. Mit etwas Erfahrung wirst Du dafür schnell ein Gefühl bekommen. Vor dem Schälen solltest Du den Rhabarber zunächst unter fließendem Wasser waschen. Dann setzt Du mit einem kleinen Küchenmesser am unteren Ende der Stange an und ziehst die faserige Haut nach oben hin ab.
Rhabarber zubereiten
Für den rohen Verzehr ist Rhabarber aufgrund des hohen Oxalsäurewertes nicht geeignet. Da sich dieser beim Erhitzen jedoch auf ein Minimum verringert, kannst Du die Stangen blanchieren oder im eigenen Saft kochen. Genauso gut kannst Du ihn roh auf den Kuchen geben und ihn im Ofen mitbacken. Eine weitere Möglichkeit ist, den Rhabarber zu entsaften und ihn für eine prickelnde Rhabarbersaftschorle zu verwenden.
Wie das alles funktioniert? Wir zeigen es Dir!
Rhabarber blanchieren: Für Salate, Desserts oder Tarte:
Hierfür zunächst etwas Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Die geputzten und geschälten Rhabarberstangen in 1-2 cm große Stücke schneiden und 3-5 Minuten ins kochende Wasser geben. Anschließend die Stücke aus dem Wasser heben und nach Bedarf süßen und weiterverarbeiten.
Rhabarber kochen: Für Rhabarber-Marmelade oder Rhabarber-Kompott:
Hierfür zunächst die geputzten und geschälten Stangen in 1-2 cm große Stücke schneiden und in eine Schüssel geben. Mit etwas Zucker (ca. 1 EL pro 100 g Rhabarber) vermischen und für einige Minuten ziehen lassen. Anschließend die Rhabarberstücke in einen Topf geben und ca. 10 Minuten bei mittlerer Hitze im eigenen Saft köcheln lassen, bis sie weich sind und zerfallen. Für ein himmlisch süßes Erdbeer-Rhabarber-Kompott gibst Du zusätzlich einfach noch eine Handvoll Erdbeeren hinzu.
Tipp: Wenn Du etwas Rhabarber-Kompott übrig hast, kannst Du daraus einen unwiderstehlichen Erdbeer-Rhabarber-Shake zaubern. Probier’s aus!
Rhabarber entsaften: Für Schorle und Sirup:
Da der rohe Verzehr von Rhabarber aufgrund des hohen Oxalsäurewertes nicht empfohlen wird, sollte der Rhabarber nicht kalt, sondern heiß entsaftet werden. Falls Du einen Dampfentsafter besitzt, kannst Du diesen hier in Einsatz bringen. Ansonsten funktioniert das Ganze auch hervorragend im Kochtopf: Den geputzten und geschälten Rhabarber in kleine Stücke schneiden und in einen großen Kochtopf geben. Den Topf mit Wasser befüllen, bis die Rhabarberstücke bedeckt sind. Für 20 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Anschließend den weichgekochten Rhabarber durch ein Sieb streichen. Den daraus erhaltenen Saft durch ein Mulltuch filtern, um ihn zu klären. Den Rhabarbersaft frisch genießen oder in sterile Flaschen abfüllen, um ihn haltbar zu machen.
Rhabarber backen: In Kuchen, Muffins oder Crumble:
Ob Rhabarberkuchen mit Erdbeeren, mit Schmand, Sahne oder Pudding, mit Streuseln oder Baiser - die wahrscheinlich bequemste Möglichkeit, Rhabarber zuzubereiten, ist, ihn mit einem klassischen Rührteig zu Kuchen zu verarbeiten und direkt mitzubacken. Den gewaschenen und geschälten Rhabarber musst Du hierfür lediglich in Stücke schneiden, auf dem Kuchen garnieren und ungekocht im Ofen garen lassen. Das gleiche gilt übrigens für Rhabarber-Muffins und Rhabarber-Crumble: So einfach, so gut!
Schon mal probiert, Rhabarber als Flammkuchen-Belag zu verwenden? Wir können Dir diese Variante wie auch unseren Süßen Flammkuchen mit Erdbeeren wärmstens empfehlen! Und das Beste: Auch hier reicht es, die Stücke ohne Vorkochen mitzubacken.
Rhabarber einfrieren
Wer den Rhabarber auch nach der Saison noch genießen möchte, kann ihn super gut einfrieren. Hierfür werden die Stangen gewaschen, gegebenenfalls geschält und in mundgerechte Stücke geschnitten. Anschließend kannst Du sie in einem Gefrierbeutel oder einer Dose luftdicht verschlossen einfrieren. Auf diese Weise bleibt der Rhabarber bis zu einem Jahr haltbar. Zur Weiterverarbeitung musst Du ihn nicht auftauen, sondern kannst ihn direkt wie oben beschrieben zubereiten.
Bereit für den Frühling?
Neben dem Rhabarber gibt es noch viele weitere Gemüse- und Obstsorten, die im Frühling Saison haben und nur darauf warten, auf deinem Frühjahrsspeiseplan aufgenommen zu werden. Neugierig? Dann wirf gerne einen Blick auf unseren Saisonkalender oder lass Dich von unserem Artikel über Saisonale Ernährung inspirieren. Außerdem haben wir für Dich eine bunte Auswahl an leckeren Frühlingsrezepten zusammengestellt, die im Nu eine sonnige Stimmung in Deiner Küche hervorrufen.
Mehr Inspiration rund ums Kochen
Jetzt kennst Du alle Tipps und Tricks rund um unseren Frühlingsliebling Rhabarber. Wir möchten Dich selbstverständlich mit noch mehr Inhalten versorgen! Wenn Du mehr Wissenswertes zum Thema Spargel erfahren möchtest, dann schau doch mal bei unserem Artikel “Spargel kochen: Das solltest Du über Spargel wissen” vorbei. Wie Du einfach und lecker Kartoffeln zubereitest, zeigen wir Dir in unserem Artikel "Kartoffeln kochen: So gehts's richtig". Damit Du in Zukunft mit dem perfekten Frühstücksei glänzen kannst, solltest Du unbedingt einen Blick in unseren Artikel "Eier kochen: Das musst Du wissen" werfen. Informationen rund um das kleine Reiskorn erhältst Du außerdem hier: “Reis kochen: So geht’s richtig”. Lass Dich inspirieren!
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